Es gibt sie halt und seit es sie gibt muss man globalstrategisch mit ihnen kalkulieren. Ohne geht nicht mehr, sonst kommt ruckzuck irgendein dahergelaufener Diktator kommt und meint, er müsse mit Drohstrategie seine Ziele durchsetzen.
Da seh ich doch entschieden lieber Kernwaffen in den Händen der USA, Frankreichs und Israels.
Und da irgendjemand hier bestritten hat, es könne dabei auch um Selbstverteidigung gehen: meint denn irgendjemand von euch ernsthaft, letzterer Staat, also Israel, bestünde noch wenn er keine Nuklearwaffen hätte?
Da geht es ganz klar um Selbstverteidigung.
Für Herrn Ahmadinejad ist es auch eine schlechte Ausrede, sich "bedroht zu fühlen" (das hat auch irgendjemand angeführt). Wenn das demokratische Israel an einem Angriff auf seine kleine Theokratie da drüben interessiert wäre, hätte es das mit Flankendeckung durch die eigenen Kernwaffen längst tun können.
Die beste Versicherung dass das nicht geschieht wäre indes eine Demokratisierung, denn es gilt immer noch: keine zwei (echten) Demokratien haben je gegeneinander Krieg geführt.
Es geht mal wieder im Grunde um Freiheit gegen Totilitarismus.
Stranded_fan has written
Kernkraft ist gefährlich -> Man denke an Chernobyl.
Kernkraft verdreckt die Umwelt -> Der Müll kommt einfach in Deponien unter der Erde. Aber was ist bei einem Erdbeben? Dann ist aber einiges an Landschaft im Ar***.
Kernkraft verdreckt die Umwelt -> Der Müll kommt einfach in Deponien unter der Erde. Aber was ist bei einem Erdbeben? Dann ist aber einiges an Landschaft im Ar***.
Wenn du ein paar Bodenbakterien und Würmer als schützenswerte Umwelt ansiehst, kannst du gerne von "Umweltverdreckung" reden. Dann musst du konsequenterweise auch jede Tunnelsprengung aus Umweltgründen opponieren. Ich denke, Universelles Leben und die Lamaisten würden einer entsprechenden Bürgerinitiative Fortschrittsfeinde e.V. gerne beitreten.
Und, ja, starke Erdbeben können jederzeit und überall passieren. Auch in den vermeintlich ruhigen Plattenzentren. Da ist unsere Geologie einfach noch zu primitiv, um das ausschließen zu können.
Aber Erdbeben gehen nicht mit Eruptivbewegungen einher. Da müsste schon ein Vulkanausbruch an genau jener Stelle passieren, und das kann man im Gegensatz zu Beben wirklich ziemlich sicher geologisch ausschließen. So eine Magmablase kann sich vor seismischen Messungen nicht verstecken.
Also: die Gefahr lautet, dass das Lager durchgeschüttelt werden könnte, und das was Mc Leaf erzählt hat ist der einzig realistisch mögliche Fall.
Aber ich bin sicher, bei der Ausweisung der Endlager wird auch das Grundwasserzeug gut berücksichtigt. So viel Vertrauen in Fachleute muss man schon haben, hat man in anderen Lebensbereichen ja auch, in denen oft mit wahrscheinlicheren Risiken kalkuliert wird.
Stranded_fan has written
Mein Fazit:
Es geht wohl nicht ohne, aber ich bin strikt dagegen.
Es geht wohl nicht ohne, aber ich bin strikt dagegen.
Findest du das nicht irrational?
Mit dieser Haltung blockiert man z.B. Reaktorneubauten, egal ob sie die in jeder Hinsicht bessere Alternative wären.
HW has written
Und wenn irgendwo sonst in Europa eine Atomkatastrophe eintritt, betrifft das unter Umständen auch Deutschland und die Folgen davon sind dementsprechend fatal.
Wie sicher genau die Atomkraftwerke im Umfeld sind, weiß ich nun aber nicht.
Wie sicher genau die Atomkraftwerke im Umfeld sind, weiß ich nun aber nicht.
Da schauts vor allem in Osteuropa nicht so toll aus. Im Westen Tschechiens, an der Grenze zu Franken, gibts so einen Altreaktor, der als Serienproduzent für Störfälle bekannt ist. Nicht nur Kleinscheiß, auch ernstere.
Tja, und wir moralisieren mit unserem tollen Atomausstieg in der Gegend rum, importieren aber einiges an Kernstrom aus genau der Art Reaktoren aus dem Ausland. Verantwortungsvoll wären Neubauten auf deutschem Boden, so dass wir selbst die Risiken unserer Stromproduktion schultern.
HW has written
In den 60er Jahren befanden wir uns auch mit Atomwaffen fast im Krieg. Glücklicherweise hat die Angst vor ihrer Verheerungskraft das dann doch verhindert. In der Tat setzt der Besitz von Atomwaffen die zu überwindende Hürde an Kampfbereitschaft wesentlich höher. Fraglich ist nur, ob man für diese Art der "Kriegsvermeidung" wirklich das Risiko eines Atomkriegs eingehen will.
Soweit richtig,
in den 60ern wars fast soweit, weil sich Stalin so gut mit Castro und Che Guevara verstand und das Gleichgewicht durch geheime Standort-Trickserei auszuhebeln versuchte. Während die USA ihre Standorte immer offengelegt haben.
Naja, Alternativen? Wenn die USA auf das Manhattan-Projekt verzichtet hätten, gäbs zwar in Japan eine Menge weniger Krüppel und Gräber, aber zu besagtem Zeitpunkt wäre die Welt sicher eine unangenehmere gewesen. Meine Einschätzung: Asien und Südamerika im Würgegriff des Kommunismus und Afrika vielleicht auch.
StreetboY has written
Ah, eh ich es vergesse, ist mal ein Atomkraftwerk (ob in jüngeren Zeiten oder vor kurzem) verunglückt?
"Verunglückt" im Sinne eines Unglücks mit Toten: Nein. Da gabs seit Chernobyl nichts mehr.
In Kalifornien gab es eine Teilkernschmelze. Das heißt: der Reaktor ist im Eimer, wurde aber rechtzeitig runtergekühlt. Jetzt steht er halt versiegelterweise in der Gegend rum und stört etwas das Landschaftsbild (wie vorher halt auch).
So sähe der GRAU (größter realistisch anzunehmender Unfall) auch bei unseren Meilern aus.
Schnapsidee has written
Es wurde festgelegt, alle Atomkraftwerke in Deutschland bis 2021 abzustellen. Andererseits gibt es bereits Diskussionen über die Wiederaufnahme des Betriebes...
Naja, die Meldepflicht für Störfälle geht sehr weit. Die schiere Anzahl an irgendwelchen Trivialvorfällen ist kaum aussagekräftig.
stealth has written
Da laufen ja noch kraftwerke die schon seit den 70ern laufen... Da kriegt man ja Angst o.o
Wie gesagt: wir brauchen Neubauten. Hat Rot/Grün halt leider blockiert.
Mc Leaf has written
Eine Menge Menschen hätten das vor ca. 70 Jahren über die A-Bombe gesagt, dass sie nicht gebaut werden sollte. Die damaligen Waffen seien zwar auch schon schrecklich genug, aber eben notwendig um das Gleichgewicht zwischen den herrschenden Mächten zu bewahren.
Jetzt meinst du, der Besitz von Nuklearwaffen sei eben aus dem gleichen Grunde legitim, wenn sie auch mit zu den meistgefürchtesten Waffen gehören mögen.
Jetzt meinst du, der Besitz von Nuklearwaffen sei eben aus dem gleichen Grunde legitim, wenn sie auch mit zu den meistgefürchtesten Waffen gehören mögen.
Naja, Auszug aus einem Lied von Roger Cicero: "Man gewöhnt sich an alles, aber schöner war's ohne".
Die Antwort lautet: die statische Welt im völligen Mächtegleichgewicht gibts nicht. Fortschritt hat seinen Preis, und die Forschung wirft halt regelmäßig neue Kriegstechnologien aus.
Es wird auch bei der H-Bombe nicht Schluss sein.
Globale Abrüstung ist halt erst dann machbar, wenn es keine totalitären Deppen mehr gibt, die dann gleich ihre große Chance wittern.
Mc Leaf has written
Das Festhalten einiger Staaten an einem Arsenal von Nuklearwaffen führt dazu, dass sich andere Staaten bedroht fühlen und ebenfalls nach Nuklearwaffen streben (Iran, Nordkorea...).
Ah, da haben wir die Stelle ja.
Nun, schauen wir uns wieder die Alternative an: der Westen hätte drauf verzichtet, dann wären jetzt möglicherweise jene die einzigen mit dem Kram.
Der jetzige Zustand ist beruhigender, oder?
Totalitären Regimes ist die eine Ausrede so recht wie die andere. Wenn es nicht die bösen, bösen, ach so bedrohlichen Silos der USA und Israels wären, dann würden sie sich wohl von den konventionellen Waffen der US Army furchtbar bedroht fühlen.
Mc Leaf has written
Da bei der gegenwärtigen Weltordnung ein Weltfrieden wohl in weiter Ferne zu liegen scheint, also Konflikte/Kriege zwangsläufig vorprogrammiert sind, werden sich einige Staaten langfristig nicht mehr nur mit Abschreckung zufrieden geben (aktuelles Beispiel USA mit den letzten beiden Präventivkriegen gegen Afghanistan/Irak).
Afghanistan war mitnichten ein Präventivkrieg, sondern ein Gegenschlag. Die Anschläge des 11. Septembers wurden schließlich von den Taliban gestützt und mitorganisiert. Präventiv war das höchstens im Hinblick auf den nächsten Großanschlag.
Beim Irakkrieg kein Widerspruch.
Mc Leaf has written
Dummes Volk regiert sich leicht, und in der heutigen Gesellschaftsform sitzen nicht irgendwelche weisen Philosophen, Wissenschaftler oder Idealisten (geschweige denn das allgemeine Volk) an den Schalthebeln der Macht, sondern Egozentriker, Profitgeier und korrupte, selbsternannte Eliten.
Nova has written
Leider sind wir nicht so schlau.
Dummes Volk regiert sich leicht, und in der heutigen Gesellschaftsform sitzen nicht irgendwelche weisen Philosophen, Wissenschaftler oder Idealisten (geschweige denn das allgemeine Volk) an den Schalthebeln der Macht, sondern Egozentriker, Profitgeier und korrupte, selbsternannte Eliten.
Achja... das Babylon System, nehme ich an?
Ich möchte auf keinen Fall von weltfremden Philosophen und schon gar nicht Idealisten regiert werden. Letztere sind die schlimmsten. Als Außenminister ist mir ein waschechter Diplomat lieber, der weiß besser wie man den Frieden wahrt. Tacheles in der Diplomatie -> Krieg.
Auch Wissenschaftler sähe ich zwar gerne im einen oder anderen Fachausschuss, aber ein Kanzler braucht Überblick über die Politik und muss in erster Linie also schon politische Verantwortung bewiesen haben.
Es ist gut, dass wir da bisher nur Vollblut-Politiker hatten.
Ach, und worin soll die Selbsternennung liegen?
Andere Demokratien sind viel elitärer. Deutschland hat recht vielfältige Politikerkarrieren. Kurt Beck ist von Haus aus Elektriker, glaube ich. *nachschau*, nein Elektromechaniker.
Du kannst gerne durch Beitritt in den Ortsverband einer Partei selbst Verantwortung anstreben. Hindert dich keiner dran.
Mc Leaf has written
*zustimm*
Nova has written
Mal so gesagt: Ich bin eh dafür das wir die Forschungsgelder für die Kernfusion (Gegenteil der Kernspaltung, erzeugt viel mehr Energie.) verdoppeln. Dadrin liegt die Zukunft.
*zustimm*
#3
Gegenfinanzierung über fristlose Streichung der Kohlesubventionen.
Momo has written
Was die Amis derzeit vorhaben, nämlich den Bau von Raketenabfangsystemen in Osteuropa ist ne sauerei.
So?
Zur Erinnerung: das ist eine reine Defensivwaffe.
Würde sehr zur Sicherheit Osteuropas beitragen, und Russlands Hegemonialpolitik dort einschränken. Bush tut was dagegen, im Gegensatz zu Westeuropa, das zuschaut wie dort Staaten gezielt wieder abhängig gemacht werden.
Momo has written
Sollten sie damit tatsächlich ne Atomrakete vorzeitig zerstören gehen die Trümmer nämlich über Europa runter und was das für uns heißt, dürfte wohl allen klar sein.
"Uns" wären in dem Fall Polen, Tschechien etc.: Staaten, die das System selbst wollen und wo das Volk dahintersteht, weil es begriffen hat wer die Feinde ihrer Freiheit sind, seit es der Sowjetpropaganda nicht mehr hörig ist.
spf357 has written
Würde ich nicht so sagen. Weil die Primärwirkung der H-Bombe die Fusion ist, strahlen die Rückstände viel weniger. Das Land ist bald wieder bewohnbar.Viel schlimmer sind wasserstoffbomben und biologische kampfführung.
Der Wirkungsradius ist freilich auch ein anderer.
Und gegen biologische Kampfstoffe können Impfungen entwickelt werden, im Gegensatz zu radioaktiver Strahlung.
spf357 has written
wir müssen uns auch jetzt keine sorgen machen. putin ist ein kluger mann. saddam war in diesem sinne auch nicht dumm. er hätte nie und nimmer eine atombombe abgefeuert. es ist nicht zu verantworten. von der menschlichen, der politischen und der militärischen sicht aus.
Momentaufnahmen.
Entscheidend ist, was für Nachfolger drankommen könnten. Und ob das Volk einen Kriegstreiber absetzen könnte, was nur in sauberen Demokratien der Fall ist.
In Russland, dem Iran (wo die Mullahs entscheidend sind) und dem Hussein-Irak ist/war das nicht der Fall.
edited 6×, last 28.06.08 09:35:46 pm